Die Pfarrkirche St. Martinus wurde von 1955 bis 1957 nach den Plänen des Neusser Architekten Wilhelm Gilges erbaut. Sie ist als moderne Hallenkirche mit einem breiten, stützenfreien Hauptschiff und einem schmaleren Seitenschiff konzipiert. Der Glockenturm im Norden ist durch einen niedrigen Quertrakt mit dem Hauptbau verbunden.
Im Quertrakt finden sich künstlerische Hinweise auf den Pfarrpatron Martin von Tours – darunter ein Kupferrelief der Mantelteilung und symbolische Darstellungen seiner Lebensstationen als Soldat und Bischof. Das mittlere Kirchenportal zeigt pilgernde Menschen auf dem Weg nach Trier – ein Zeichen gelebten Glaubens.
Im Innenraum der Kirche beeindruckt eine gotische Kreuzigungsgruppe aus dem 16. Jahrhundert, flankiert von barocken Heiligenfiguren. Seit 1994 ergänzen die heilige Edith Stein und der selige Adolph Kolping den Heiligenreigen. Eine barocke Marienfigur und ein großes Ölgemälde „Christus am Kreuz“ vervollständigen die Ausstattung.
Besonders stimmungsvoll ist das Lichtspiel der großflächigen Fenster im Westen und Norden, die mit christlichen Symbolen gestaltet sind.
In der Krypta befinden sich ein barockes und ein modernes Martinus-Reliquiar sowie das „Kaarster Kreuz“, das Jesus als Bettler mit Mantel darstellt.
Ein moderner Kreuzweg der Düsseldorfer Künstlerin Theresia Schüllner (2002) mit 15 Stationen lädt zum stillen Gebet ein. Die geschnitzte Pietà in der Turmkapelle bietet Raum für persönliche Andacht.
St. Martinus – ein Ort der Stille, der Begegnung und des Glaubens.