Ursprung in der Einsamkeit
Die Wurzeln der Antoniuskapelle reichen zurück bis ins Jahr 1401. Damals wurde im Büttger Wald eine Einsiedelei erwähnt, bewohnt von Henricus de Floribus. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1740 errichteten die Nachbarn die Kapelle an anderer Stelle neu – als Gemeinschaftsleistung aus gelebtem Glauben.
Die neue Anlage umfasste neben einem kleinen Kirchenraum auch Wohnräume für die Eremiten und einen Schulraum. Über ein Jahrhundert lang unterrichteten die Mönche dort Kinder aus der Umgebung – ein Ort des Lernens und der Seelsorge.
Vom Eremitenleben zur Pfarrkirche
Nach der Auflösung der Eremitage im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Kapelle zum geistlichen Mittelpunkt der entstehenden Kapellengemeinde und später der Pfarrei St. Antonius. Von 1923 bis 1958 diente die Antoniuskapelle als Pfarrkirche für Vorst, bevor sie durch die heutige Kirche St. Antonius ersetzt wurde.
Im Zuge zahlreicher baulicher Veränderungen wurde das Gotteshaus in den Jahren 1967/68 weitgehend in den Zustand des 18. Jahrhunderts zurückgeführt. 1994 erhielt der Innenraum durch den Architekten Denecke (Neuss) und den Bildhauer Matthias Heiermann (Köln) eine neue, lichtdurchflutete Gestaltung mit farblicher Ausmalung und geöffneten Fenstern – ein Raum, der Weite und Geborgenheit ausstrahlt.
Geistlicher Ort mit Ausstrahlung
Die Antoniuskapelle – auch liebevoll „Alte Kapelle“ genannt – ist nicht nur ein denkmalgeschützter Sakralbau, sondern vor allem ein Ort des stillen Gebets, des Erinnerns und der Nähe zu Gott. Die besondere Atmosphäre im historischen Innenraum, die tiefe Verwurzelung im Gemeindeleben und die feine Verbindung von alter und neuer Kunst machen die Kapelle zu einem Kleinod in Kaarst-Vorst.